absit omen
Mittwoch, 5. Dezember 2007
Anbei ein Plan
Mittwoch, 5. Dezember 2007, 13:53
zum Küchendienst, stand in der Mail welche die Teamassistentin der GL an die Mitarbeiter schickte.

Das Thema ist und bleibt einfach immer aktuell. Und nicht nur bei uns. Wenn man sich mal in diversen Blogs umsieht, gibt es in sehr vielen Firmen Leute die denken, daß für den eigenen Dreck grundsätzlich jemand anders zuständig ist.

Wobei ich schon sagen muß, daß es ja wirklich eine ganze Menge Gründe gibt, seine Tasse oder seinen dreckigen Teller nicht in die Geschirrspülmaschine sondern einfach auf die Anrichte zu stellen. In so einer Firma gibt’s somit dann auch eine ganze Menge Leute die von Benimm-Regeln, die übrigens nur von Kleingeistern aufgestellt werden, einfach ausgenommen werden MÜSSEN.

Da wären zum Beispiel Herr und Frau „Ich bin zu wichtig“.
Das muß man schon verstehen. Wenn man wichtig ist, ist man halt wichtig. Da kann man doch nicht verlangen, daß Herr oder Frau Wichtig ein paar Sekunden ihrer kostbaren Zeit verplempern? Wer wichtig ist, hetzt den Gang entlang, das Handy in der linken Hand, die schmutzige Kaffeetasse in der rechten, Notebook unter den Arm geklemmt. Wie soll man da auch die Spülmaschine öffnen können? Geht ja gerade noch so die Tasse auf der Anrichte abzustellen bevor man zur nächsten Besprechung hetzt.

Ja und dann haben wir da noch Herrn und Frau „Ich bin zu schön“
Wie sollte jemand der so schön ist wie ..... (hier beliebigen gutaussehenden Schauspieler einsetzen) oder ..... (hier beliebiges gutaussehendes Modell einsetzen) die Geschirrspülmaschine öffnen? Die haben das doch gar nicht gelernt, haben die. Außerdem dürfen wir normalsterblichen Menschen uns doch den ganzen Tag an ihrem Anblick erfreuen, da sollte es doch wahrlich zu verstehen sein, wenn Herr oder Frau „Achwiebinichschön“ elegant das Drecksgeschirr lediglich mit spitzen Fingern auf dem Küchentisch ablegen weil die Anrichte schon vollgeladen ist. Jedes weitere Wort erübrigt sich doch da.

Und die Chefs gehören doch auch in die Kategorie
Da gibt es nichts weiter dazu zu sagen. Wenn jemand Chef ist hat er oder sie es ja wirklich nicht mehr nötig Dreck selbst aufzuräumen. Wozu hat man schließlich seine Bediensteten? Ist halt einfach schon seit Jahrhunderten so. Außerdem - wenn man sich die ganzen Arbeitslosen so ansieht, wären andere bestimmt sehr froh, wenn diese überhaupt einen Chef hätten, dem sie den Dreck wegräumen dürfen! Und sie würden dem Chef auch noch mit Freuden den Hintern abwischen. Das verlangt hier niemand, wie haben wir es doch gut. Wobei bei manchen Kollegen bin ich mir nicht sicher ob sie es nicht doch machen.

Ferner muß nicht aufräumen: der Typ „ich bin für so niedere Arbeiten viel zu qualifiziert“
Weil natürlich haben so qualifizierte Leute auch ein qualifiziertes Gehalt. Da muß man dann schon dagegen rechnen, was es mehr an Zeit braucht, wenn man die Spülmaschine öffnet, seine Tasse reinstellt und wieder zumacht, das sind mindestens - wenn nicht mehr - Minuten am Tag die der überqualifizierte Mitarbeiter mit anspruchsvolleren Projekten beschäftigt sein kann. Da spart er der Firma eine Menge Geld wenn er das dreckige Geschirr einfach so ablegt. Es ist natürlich etwas anderes wenn er dann irgendwo beim quatschen rumhängt. Außerdem hat er/sie dafür NICHT studiert.

Teamleader sind von der Regel auch auszunehmen.
Das sind nämlich die Leute, die es geschafft haben, bzw. die es geschafft haben sich hochzudienen und die ein ganzes eigenes Team führen. Das müssen sie nun den lieben langen Tag lang machen. Das Team führen. Das ist nun mal ein Job der einen Arbeitstag mehr als ausfüllt. Auch daß die Teams oft nur aus zwei Personen (dem Teamleader und noch jemanden) bestehen, ändert nichts daran. Ein Blindenhund muß auch den ganzen Tag führen. Hat man von so einem schon mal verlangt aufzuräumen? Aufräumen würde zusätzlich die Autorität noch so was von untergraben. Nein, Teamleader müssen nicht aufräumen. Basta.


Die absolute „ichmußnichtaufräumengruppe“ ist die der Programmierer.
Jeder hat doch schon mal einen Programmierer im Fernsehen gesehen. Ja, dann weiß man doch einfach, daß Programmierer sehr sensible Menschen sind, die man grundsätzlich nicht mit trivialen, nebensächlichen, zwischenmenschlichen Dingen belasten darf. Und man weiß dann einfach auch, daß Programmierer nicht aufräumen! Meist sind sie auch sehr wichtig für das Bestehen der ganzen Firma sagen sie. Die Programmierer sitzen nämlich den ganzen Tag vor dem PC und programmieren ganz tolle Programme für Computer. Deswegen dürfen sie auch nicht über das Programm der Spülmaschine nachdenken, geschweige denn das Programm wählen! Weil dann besteht die Gefahr, daß sie in das ganz tolle Programm für den Computer ganz böse Fehler reinprogrammieren. Die müssen sich voll und ganz auf ihr Computerprogramm konzentrieren. Und wenn ein Programmierer das nicht kann, dann kann er für die Firma keine ganz tollen Programme mehr programmieren. Also ist es doch viel besser, die Programmierer davor zu bewahren. Wir müssen sie praktisch sogar zwingen das Geschirr einfach so abzustellen.

Dann gibt’s Mitarbeiter die sind ja nur einen Tag die Woche da.
Da fällt doch wirklich fast kein Geschirr an den einen Tag. Diese eine Tasse und der kleine Teller. Wie? Microwelle oder Ofen benutzt? Ja, aber doch nur einmal in der Woche. Diesen einen Tag wird man doch nicht mit aufräumen verbringen müssen? Nein, natürlich nicht.

Manche Mitarbeiter trinken keinen Kaffee
Logisch! Wer keinen Kaffee trinkt, muß auch seinen dreckigen Teller mit den Resten vom Mittagessen nicht aufräumen. Gläser, Teetassen und so weiter sind ja auch was anderes. Versteht doch jeder.

Na also! Wenn man das alles bedenkt ist die Planung doch mehr als einfach. Was stellt sich unsere Teamassistentin da so an? Bleiben doch nur zwei Leute übrig und die können sich doch wirklich ganz einfach die Arbeit teilen. Eine macht den Job am Vormittag und eine am Nachmittag. EINE? Ja, klar – weil nach Abzug aller o.g. Leuten nur ein Mann übrig bleibt. Und von dem kann man doch grundsätzlich so ekelhafte Hausarbeit nicht erwarten

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